Essen ist wichtiger Bestandteil unseres Lebens; es ist Teil unserer Kultur, unserer Gesellschaft und spielt für alle von uns eine große Rolle. Obwohl wir jeden Tag drei oder mehr Mahlzeiten zu uns nehmen, machen sich die wenigsten von uns wirklich Gedanken wo unser Essen eigentlich herkommt. Veganer werden in unserer heutigen Gesellschaft leider noch zu oft als « grass – fressende » Hippies abgetan, aber diese Einstellung ändert sich zum Glück immer mehr. Mehr und mehr Menschen realisieren, dass Ihre Entscheidungen im Supermarkt und in der Küche einen großen Unterschied machen können; für die Umwelt, für Ihre Gesundheit und für die Tiere. Die wissenschaftlichen Beweise sind längst da. Hast du selber schon länger mit der Idee gespielt, den nächsten Schritt zu wagen? Hier sind 7 einfach Tipps um dir den Übergang zu erleichtern.
1. Sich informieren
Das Internet bietet nicht nur in der Hinsicht eine wertvolle Hilfe, da du dich hier umfassend informieren kannst, was du ja gerade schon tust, sondern dass du zudem viele leckere vegane Rezepte entdeckst. Ein ‘must see’ Film ist Cowspiracy, ein Dokumentarfilm über den Einfluss der Viehwirtschaft auf die Umwelt. (dieser wurde von Leonardo Di Caprio gesponsort, da dieser selber vegan lebt). Forks Over Knives ist ein weiterer guter Film, der sich mit den gesundheitlichen Problemen einer nicht-veganen Ernährung auseinandersetzt. Im Film Earthlings bringt Joaquin Phoenix die Wahrheit über Tierhaltung, die Fischindustrie und generell unsere Beziehung zu Tieren ans Licht. Warnung, dieser Film ist nichts für schwache Gemüter!
Natürlich gibt es auch viele gute Bücher über die Thematik. In seinem Buch Eating Animals spricht Jonathan Safran Foehr’s über seinen Weg zu einer veganen Ernährung und lässt einen glatt zweimal überlegen, ob man wirklich Lust auf Steak hat. Mathieu Ricard nimmt in seinem Buch Altruism die bizarre Beziehung die wir Menschen zu Tieren pflegen, ins Visier. Es gibt noch viele weitere fantastische Filme und Bücher, aber am besten schaust du selber einmal in Payot oder auf Amazon vorbei und lässt dich inspirieren.
2. Kleine Schritte sind besser als keine Schritte
Finde dein eigenes Tempo. Es geht nicht um eine Alles- oder Nichts-Einstellung. Jeder Schritt zählt. Es gibt tatsächlich manche die es schaffen von einem Tag auf den anderen komplett auf jegliche Tierprodukte zu verzichten, aber die meisten von uns brauchen etwas mehr Zeit. Wenn du es gern mal ausprobieren möchtest, koch doch einfach mal selbst und schmöker etwas beim Biodealer deines Vertrauens, ohne sofort alle Tierprodukte vom Speiseplan zu streichen. Gerade in der Schweiz kann es schwierig sein auf unseren geliebten Käse zu verzichten. Wie bitte, kein Fondü im Winter? Wenn du überwältigt bist, dann fang einfach klein an. Gönn dir z.B. den Käse, aber reduzier dafür langsam den Konsum von Fleisch und Fisch.
Lebensmittel einkaufen wird auf einmal ein komplett neues Erlebnis. Mindestens die Hälfte der Supermarkt-Gänge sind ab nun tabu. Nimm dir die Zeit, um den Supermarkt quasi neu zu erleben und zum ersten Mal die Vielfalt an Obst und Gemüse wahrzunehmen. Vegan bedeutet nicht, dass deine Auswahl nun limitiert ist. Im Gegenteil, wahrscheinlich wirst du viele neue Zutaten und Gerichte entdecken die du vorher noch gar nicht kanntest.
3. Ab in die Küche!
Zum Essen ausgehen ist eine Thematik für sich alleine, denn das vegane Angebot in Restaurants und Mensen ist oft katastrophal. Am Anfang ist es deswegen empfehlenswert sich erstmal auf die heimische Küche zu konzentrieren und daheim vegan zu leben. Ein spannendes Kocherlebnis wartet auf dich! Es gibt wahnsinnig tolle vegane Kochbücher bei dessen Anblick uns (und dir sicher auch) sofort das Wasser im Mund zusammenläuft. Einschränkung, nein danke! Unsere Favoriten sind Oh She Glows von unserer Lieblings – Bloggerin Angela oder das unterhaltsame Thug Kitchen Kochbuch dessen Mantra lautet: eat like you give a f*ck !
4. Ersatz für Fleisch
Am Anfang ist es oft wichtig, schmackhafte Alternativen zu gewohnten Mahlzeiten zu finden. Wenn du ein Schokoladenliebhaber bist ist es z.B. schon hilfreich zu dunkler Schokolade zu wechseln, denn diese enthält weniger Milch als Vollmilchschokolade. Als Fleischersatz bieten sich sogenannte ‘fake meats’ an welche hauptsächlich aus Soya gemacht werden. Diese sind für den Übergang und für ab und zu ganz gut, sollten aber nicht überkonsumiert werden. Das ganze ist sicherlich interessant, wenn du in einer Anfangsphase mal alles ausprobieren möchtest, was es so auf dem Markt gibt. Aber langfristig ist frisches Obst und Gemüse viel gesünder!
Dein Kalorienkonsum wird automatisch weniger sein (ausser wenn du zum « Junk Food Veganer » mutierst und nur von Pasta etc. lebst). Daher brauchst du dir über die Menge an Essen keine Sorgen machen. Im Gegenteil – viele Neu-Veganer essen am Anfang zu wenig.
5. Gib Acht auf die Nährstoffe
Vegan bedeutet nicht gleich gesund. Wie schon erwähnt, es gibt vieles vegane Junk Food auf dem Markt vor dem man sich in Acht nehmen muss. Wusstest du, dass Oreos vegan sind? Nutze die Gelegenheit deiner Ernährungsumstellung um mehr auf deine Gesundheit zu achten. Die Chancen sind hoch, dass du ganz nebenbei etwas an Gewicht verlieren wirst und dich generell rundum wohler fühlen wirst. Ausserdem ist es gerade am Anfang wichtig auf seine Nährstoffzufuhr zu achten damit es zu keinem Vitaminmangel kommt. Gerade den B12 Wert sollte man alle paar Monate checken lassen, da dieses Vitamin nicht in Pflanzen vorkommt. Abgesehen davon ist es absolut machbar, bei einer veganen Diät alle wichtigen Nährstoffe zu sich zu nehmen. Zink, Eisen und Kalzium zum Beispiel, welche in hohen Quantitäten in Fleisch und Milchprodukten enthalten sind, kann man ganz einfach mit Kichererbsen, Spirulina, dunklem Blattgemüse und vielen weiteren Gemüsen zu sich nehmen. Und lass dir ja nicht einreden, dass du mit veganem Essen nicht genug Eiweiss konsumieren wirst. Ein Mensch braucht ca. 0.8g Eiweiss pro kg Körpergewicht pro Tag. Als Beispiel: Bei einem Körpergewicht von 60 Kilos braucht der Körper also 48g Protein pro Tag. Diese Menge ist ohne Probleme in pflanzlichen Nährstoffen zu finden.
6. Freue dich auf ein gesünderes Ich
Am Anfang könnten eventuell ein paar Reinigungssymptome wie eine kleine Erkältung oder schlechtere Haut auftreten. Dies ist auf Grund der vielen Antibiotika und anderen Chemikalien in Tierprodukten ganz normal. Diese weichen aber schon bald den überwältigenden positiven Auswirkungen. So sind Veganer im Durchschnitt deutlich schlanker und haben wesentlich seltener Übergewicht als die Allgemeinbevölkerung. Auch erfahren viele Neu-Veganer einen plötzlichen Energieschub, reine Haut, verbesserte Verdauung und vieles mehr. Es gibt genug vegane Athleten die das bestätigen und seit ihrer Ernährungsumstellung sogar bessere Resultate erzielen konnten. Um zu erfahren welche weiteren Vorteile dich ewarten, klick hier.
7. Missioniere nicht
Gerade am Anfang wenn einen die Euphorie packt will man der ganzen Welt von seiner Ernährungsumstellung erzählen. Filme with Earthlings spornen einen an sich für Tierrechte einzusetzen und es kann leicht passieren, dass man seinen Mitmenschen mit dem ständigen Gerede ums Essen auf die Nerven geht. Viele möchten sich mit dieser Thematik aber nicht beschäftigen oder möchten nicht, dass jemand anderes sie auf diese Sachen hinweist. Das beste was man in so einem Fall tun kann, ist Ruhe bewahren. Es ist OK andere informieren zu wollen, aber dies sollte nur dann passieren wenn dein Gegenüber auch danach gefragt hat. Stay cool!
Und vergiss nicht: Die Entscheidung, vegan zu essen oder zu leben, ist eine Privatsache. Lass dir da von niemandem reinquatschen. Sei es vom fleischessenden Umfeld, noch von Veganern, die meinen, du würdest dich nicht genug für den guten Zweck einsetzten. Jeder noch so kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung!